Wie krank der sogenannte Freie Westen immer schon war, musste der sowjetische Regimegegner und im sibirischen Gulag inhaftiere Dissident und politische Häftling, der Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn (1918 – 2008), erkennen, als er zuerst in Deutschland beim linken Schriftsteller-Kollegen Heinrich Böll, dann in der Schweiz und dann in den USA im Exil war.
„Ihr in Europa, ihr habt die Intelligenz ausgeschlossen. Ihr werdet leiden. Der Abgrund ist tief. Ihr seid krank. Ihr habe die Krankheit der Leere. … Das westliche System bewegt sich auf einen ultimativen Zustand geistiger Erschöpfung zu: Eine übertriebene, seelenlose Gesetzestreue, ein rationaler Humanismus, ein verbotenes Innenleben… Eure gesamten Eliten haben den Sinn höherer Werte verloren. Sie haben vergessen, dass das erste Recht des Menschen darin besteht, seine Seele nicht mit Nichtigkeiten vollzustopfen…“
Dies ist umso bemerkenswerter, als Solschenizyn zunächst der „freie“ Westen wie ein Paradies der Freiheit erschienen sein musste – nach seinem Martyrium durch KZ-Gulag-Erfahrungen (1945 – 1953), seine Verbannung in die kasachische Steppe als Dorfschullehrer (1953 – 1957) und dessen dauernde Verfolgungen durch den totalitären Sowjetgeheimdienst.
Schlussendlich wurde er 1974 wegen seines Buches „Der Archipel Gulag“ (durch Verrat eines Bekannten) verhaftet und aus der Sowjetunion ausgewiesen, nachdem ein Giftanschlag auf ihn gescheitert war. Nach einem kurzen Zwischen-Exil in Deutschland und in der Schweiz lebte er von 1976 – 1994 in den USA.
Enttäuschung im westlichen Exil und zurück in Russland
Der ehemalige, zum orthodoxen Christentum konvertierte, Atheist Solschenizyn nahm sich nicht einmal die Mühe die englische Sprache zu erlernen. So sehr verachtete er den „Freien“ Westen und hatte Sehnsucht nach der inneren Freiheit des „Ostens“.
Doch auch die Rückkehr in seine – mittlerweile unter Gorbatschow und Jelzin – ver-westlichte Heimat Russland wurde zu einer Enttäuschung. Er lehnte sogar einen russischen Staatspreis ab und warf Gorbatschow politische Naivität und einen „sinnlosen Verzicht auf Machtausübung“ vor. Jelzin machte er damals (in seinem Buch „Russland im Absturz“) für den desolaten Zustand der moralischen Korrumpierung durch den Westen verantwortlich.
Kein Wunder, dass beide russischen Staatspräsidenten vom Westen bejubelt wurden, in ihrer Funktion als trojanische Pferde.
Übrigens plädierte Solschenizyn im selben Buch schon damals für eine russische Annexion der Ost- und Südukraine und warf der Ukraine „zügellose Ausdehnung auf Gebiete“ vor, „die vor Lenin nie zur Ukraine gehört hatten: die beiden Donezk-Provinzen sowie der gesamte südliche Gürtel Neurusslands (Melitopol-Cherson-Odessa) sowie die Krim“. ( Serhii Plokhy: Der Angriff. Russlands Krieg gegen die Ukraine und seine Folgen für die Welt. Hoffmann und Campe, Hamburg 2023, S. 147)
Besonders schockierte ihn 1999 die völkerrechtswidrige Bombardierung Belgrads durch die NATO. Sowie…
…„die Versuche der Nato, Teile der zerfallenen UdSSR in ihre Sphäre zu ziehen, vor allem – was besonders schmerzlich war – die Ukraine, ein mit uns eng verwandtes Land, mit dem wir durch Millionen familiärer Beziehungen verbunden sind. Diese könnten durch eine militärische Bündnisgrenze im Nu zerschnitten werden.“ (Spiegel-Interview mit Solschenyzin, 2007) “
Wird der Westen seine orwell’sche Selbstzerstörung beenden ?
In einem war aber selbst Solschenizyn naiv: Nämlich in seiner Hoffnung, dass sich im Westen…
…“der Abgrund zum Licht hin öffnen wird. Kleine Leuchtkäfer werden in der Nacht in der Ferne flackern. Anfangs werden wenige Menschen diese flackernden, fragilen Lichter bemerken und vor feindlichen Gewittern schützen. Es wird Menschen geben, die sich erheben werden im Namen der Wahrheit, der Natur, des Lebens; … sie werden ihren Kindern beibringen, anders zu denken, den Geist über das Materielle zu stellen. Sie werden die Spirale des Niedergangs der Tapferkeit durchbrechen. So wird es zu einem Aufbrechen des dressierten Gewissens kommen. Heute sind die Dissidenten im Osten, sie werden bald im Westen sein.“[1]
Davon ist der „freie“ Westen in seiner moralischen Selbstzerstörung durch pervertierte „Gender“-Freiheitswerte, durchgesetzt durch eine maoistisch verbrämte woke Kulturselbstzerstörung – von durch von globalistische Eliten eingesetzten Antifa-Stoßtrupps – wohl entfernter denn je…
„Selbst der Stalinismus hat Menschen weniger zerstört“
Eines meiner Schlüsselerlebnisse in Ungarn war ein Gespräch mit einem damals 75-Jährigen. Sein Vater verbrachte drei Jahre in Kadar-Umerziehungs-Lagern, dessen Verbrechen: Er hatte West-Radio aufgedreht. Als die kommunistischen Schergen in der Nacht aus dem berüchtigten schwarzen Auto ausstiegen, um den Vater zu verschleppen, blieb der Junge damals in seiner Angst allein, denn auch seine Mutter war im Krankenhaus. – Kann einer der wohlstandsverwahrlosten, westlichen, linken Gutmenschen-Bobos (mit ihrem Faschismus-Alarmismus-Warngejohle) sich vorstellen, in welch abgrundtiefes Gefühl von Verlassenheit dieser Junge damals hinabgestoßen wurde? Nur eine Ziege nahm er sich als Trost aus dem Stall zu sich ins Bett mit ans Herz, um dieses vor dem Erstarren zu bewahren.
Warum ist der Osten anders geblieben? – Liebe
In „Liebe“ erzählt der ungarische Schriftsteller Tibor Dery von der Entlassung eines politischen Häftlings zurück nach Hause zu seiner geliebten Familie:
„Die Frau lief zu ihm, … schmiegte sich mit dem ganzen Körper an ihn: „Mein Einziger“, flüsterte sie.
„Wirst du dich an mich gewöhnen können?“ fragte B.
„Nie habe ich einen anderen geliebt“, sagte die Frau. „Ich war Tag und Nacht bei dir. Deinem Sohn habe ich Tag und Nacht von dir erzählt.“ …
„Liebe auch unseren Sohn“, flüsterte sie noch…
„Ja“, sagte B., „ich werde mich an ihn gewöhnen, werde ihn liebgewinnen“…
„Wirst du dich an mich gewöhnen können?“, fragte er immer wieder.
„Mein Einziger“, sagte die Frau.
„Schläfst du die Nacht bei mir?“ … Bleibst du die ganze Nacht bei mir?“
„Ja“, sagte die Frau. „Jede Nacht, solange wir leben.„
Wie wäre es einem altlinken Herrn B. wohl widerfahren, wäre er nach sieben Jahren zurück zu seinem Sponti-Girl gekommen? „Tja Pech gehabt! Wir haben uns eben auseinandergelebt! Wege trennen sich eben! Du kommst schon wieder klar!“ Dafür rennen diese Psychotherapie-Absitzer auf Energetik-Coaching-Seminare, weil unfähig, Gelassenheit, Nachhaltigkeit, Resilienz und Gegenwärtigkeit in ihrem eigenen Leben umzusetzen. Im „Osten“ wurde das zwangsläufig immer gelebt.
Jener 75-jährige Überlebende des Kardarismus blickte beinahe 30 Jahre nach vollzogener Wende noch einmal desillusioniert-hoffnungsvoll zurück „Vielleicht“ begann er mit dankbarem Unterton…:
„Vielleicht war es für uns alle damals sogar noch besser, im finstersten Kommunismus gelitten zu haben. Denn selbst in seiner schlimmsten Form war dieser nie so pervertiert wie der dekadente, libertinäre Westen mit all seinem geistigen Dreck.„
Solschenizyns zentrale Kritik ist jene am entleerten westlichen totalitären Humanismus durch…
…“eine übertriebene, seelenlose Gesetzestreue, ein rationaler Humanismus, ein verbotenes Innenleben… Eure gesamten Eliten haben den Sinn höherer Werte verloren.“
EU-Feuer-Gängelungs-Verbot in Ungarn wirkungslos
Denn das westliche, von linken orwellschen Totalitarismen manipulierte Individuum sehnt sich, in diesem Totalitarismus endlich eine – wenn auch kleine – Denunzianten-Rolle spielen zu dürfen. Darauf basieren alle – und im Moment der grün-woke-linke Krypto-Faschismus. Das Gegenbeispiel hierzu, wie sich das östliche Individuum dem totalitären Zugriff des Staates entzieht, zeigt sich in der non-chalanten „Verwschwörung“ innerlich freier Individuen gegen sinnlose Beschränkungen auch noch so kleiner privater Rückzugmöglichkeiten durch einen übergriffigen Staat und seiner Denunzianten.
So war zwar auch Ungarn gezwungen gewesen, das EU-Verbot betreffend offenen Feuers anzuwenden. In Österreich muss man auf diese Weise bei der Behörde einen Antrag stellen, wonach dann ein Beamter das Abbrennen etwa von Baummaterial beaufsichtigt.
In Ungarn wurde das Feuerverbots-Gesetz zwar auch formell in Kraft gesetzt. Nach einiger Zeit loderten dann aber trotzdem die Feuer wieder hoch – nach dem Prinzip „Wo kein Kläger, da kein Richter“. Und den örtlichen Behörden erschien es als sinnlose Zeit- und Energieverschwendung gegen evolutionär bedingte männliche Ur-sehnsüchte vorzugehen.
Point of no return: Der Covid-Totalitarismus
Nichts dokumentierte für mich besser das endgültige Abgleiten des „freien“ Westens in eine Krypto-Diktatur mittels staatlicher Übergriffe gegen die Freiheit des Bürgers – im Vergleich mit der angemessenen Form von Corona-Maßnahmen in den ehemaligen ex-kommunistischen Staaten Europas, respektive in Ungarn.
Denn in meiner (seit 1992 erfolgten) ungarischen Wahlheimat wurden die Corona-Maßnahmen nonchalant, pragmatisch und in Eigenverantwortung umgesetzt. Wohltuend aber auch, dass hier niemand auf die absurde Idee gekommen wäre: Dass Orban an einem Geheimplan herumgetüftelt, um sein ganzes Volk in einem Riesen-Covid-Gulag einzupferchen. Denn hier nahmen die Menschen freiwillig aufeinander Rücksicht… Am 31.1.2021 gingen in Wien mindestens 10.000 Menschen trotz Demonstrationsverbots auf die Straße (kurier, PP), in Budapest waren es einige hundert. (hir-tv)
Hammer- und Smart-Lockdown
Bereits Anfang September 2020 passte der ungarische Ministerpräsident Orban sein Land pragmatisch an die Gesundheitskrise an. – Westliche Journaillen ventilierten sogleich wilde linke Verschwörungstheorien:
„Orban schließt die Grenzen. Nicht wegen Corona, sondern um Europa zu schwächen.“ (SZ)
Orbans lapidare Antwort auf den Anti-Ungarn-Hass-Journalismus (etwa im ORF):
„Sie können jetzt sagen, was sie wollen, doch in wenigen Tagen werden sie doch das Gleiche tun wie wir.“ (oe24)
Während der österreichische Volksschullehrer-Gesundheitsminister Anschober Gerüchte über einen Lockdown noch vehement als Lügen bezeichnete. (krone). Drei Wochen schlitterte Österreich in einen „Hammer-Lockdown“. (bild)
Insgeheim freilich träumten Grüne Underlow-Polit-Elitenschon lange von der Nachhaltigkeit eines ewigen Klima-Lockdown-Notstande:
„Es ist beachtlich, dass wir Dinge in die Wege geleitet haben… Und ich freue mich darauf, dass wir dann die Klimakrise mit einer ähnlichen politischen Konsequenz angehen werden.“ (Anschober)
Orbans Nachhaltigkeit gibt ihm recht: Seit dem 2. Soft-Lockdown waren in Ungarn NIE die Friseure gesperrt. Die Schulstufen 1-8 wurden NIE in Home-schooling unterrichtet… Das Leben nimmt weiterhin seinen (etwas eingeschränkteren) Gang… Die Gaststätten haben auf Zustell- und Abholservice umgestellt.- Während Österreich jetzt noch einmal „die Abstandsregel“ auf absurde 2 Meter verschärfte (heute, krone).
| „Schwachkopf Habeck“: Hausdurchsuchungsbefehl wegen „Hassrede“ (Video) – UNSER MITTELEUROPA |
Linke Blockwartmentalität
In Österreich wurde verbissen, teils Todesangst verbreitet (Selbst Singen wurde in Schulen unter Strafandrohung verboten. – Es galt strengste Maskenpflicht). – So wurde man aber auch endlich im bürokratischen Metternich-System wieder als winziges Rädchen wichtig genommen. Was ja genau das Gegenteil von Rücksichtsnehmen ist: Nämlich Herrschaft über den anderen „Mit“-Menschen auszuüben… nEs ist ein nicht wegzudenkender Metternich´scher k.u.k.-Untertanen-Gehorsams:
„Subordination ist die Pflicht des unbedingten Gehorsams, welchen jeder Untergebene seinem Vorgesetzten sowie auch jeder Niedere dem Höheren zu leisten schuldig ist, sobald diese die Befehlsgebung ergreifen.“ (J. Roth: „Radetzkymarsch“ – 1932)
In Österreich bestand doch die Wichtigkeit einer Person immer schon darin: In einem Naheverhältnis zum Kaiserhof (etwa als „KuK-Hofzuckerbäcker“), und heute zur jeweils bundes-länder-föderalistischen Politpartei… Sie bestand nicht und besteht weiterhin nie auf Privatinitiative und Eigenleistung…
Die Antwort des Ostens: „Schwejk-ismus“
Die typisch böhmische Antwort auf den typisch österreichisch-habsburgischen Unterwerfungsmechanismus hat in der tschechischen Literatur seinen Niederschlag gefunden in Jaroslav Hašeks Schelmenroman „Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“. Und genau an dieser inneren Widerstandsmentalität sind das arrogante Habsburgerreich und der Sowjetkommunismus zugrunde gegangen. (siehe ab Video-Marke 5,04)
Das Leben geht weiter oder erstarrt
Ein „schönes“ Beispiel aus Ungarn: An meiner Schule starb ein befreundeter Kollege an Covid. Alle, auch die Schüler, waren wir sehr traurig: Vor dem Eingang wurden Kerzen und Bilder aufgestellt. Auch Ex-Schüler aus fernen Jahren schauten vorbei. Das Fernsehen berichtete pietätsvoll… Zur Beerdigung kamen Kollegen in einem kleinen Bus, mit aufgesetzten Masken, versteht sich. Wir nahmen Abschied von unserem Freund, der viel zu früh gegangen war. Er wird für immer seinen Platz in unserem Herzen haben… Danach ging das Leben wieder weiter…
In Österreich werden Regeln vor allem aus einem Grund aufgestellt: Um die Mitmenschen zu pardonieren und sich gegenseitig Exekutivmacht anzumaßen. „Ziehen Sie sich bitte die Maske ordnungsgemäß über die Nase, Herr Lehrer! Sonst sag ich´s der Direktorin“ (ein österreichischer Schüler)
In Ungarn: Schüler: „Sollen wir die Masken auflassen, Herr Lehrer?!“ – Ich: „Was hat der Direktor verlautbart?“ – Schüler: „Das entscheidet der jeweilige Lehrer. Also was nun?“ – Ich: „Das entscheidet ihr dann selbst!“
Endlich Ausnahmezustand!
In österreichischen Zeitungen schlägt einem in grellen Farben Corona-Panik entgegen… Der ober-beauftragte Grüne Corona-Volkschullehrer-Gesundheitsminister verängstigt täglich mit unsinnigen Verordnungen: Dass etwa zu Weihnachten höchsten 10 Menschen aus zehn getrennten Haushalten zusammen feiern durften. – Was wohl eher nur für arabische Riesen-Familien-Clans aus Simmering gelten kann.
Diese feiern aber, bekanntlicherweise immer noch keine christlichen Weihnachten. Denn in Österreichs Ballungsgebieten gibt es schon lange, entweder nur mehr vereinsamte Single-Haushalte, oder aber Corona-neurotisierte Kleinstfamilien mehr…
Der Staat ist das Eine. Die Menschen sind das Andere.
Ein “schönes“ Beispiel aus Ungarn: Um sogenannte vulnerable Gruppen zu schützen, durften in ungarischen Lebensmittelgeschäften von 9h – 13h nur mehr Menschen ab 60 Jahren aufwärts einkaufen. Folglich kutschierte deren Nachkommenschaft die betagteren Älteren per Auto zu den Supermärkten und wartete draußen geduldig deren Einkauf ab.
Nicht bedacht wurde von offizieller Seite: Aufgrund der Tatsache, dass nämlich die Ungarn ein sehr kommunikatives Völkchen sind, bildeten sich auf den Parklätzen flugs schnell fröhliche Menschenansammlungen. – Der Regierung war es aber einfach zu blöd gewesen, diese Möglichkeit der Insubordination in einem Unter-Unter-Unter-Paragraphen unter Strafandrohung zu stellen. – Eine zufällig vorbeikommende ungarische Polizeistreife reagierte darauf mit einer lapidaren Lautsprecherdurchsage: „Bitte Abstand halten!“ Dann setzten die Menschen ihre Gespräche aus dem Auto heraus fort… Die Polizeistrafe war bereits zuvor verschwunden…
In Österreich hätten die „Kieberer“ (Wienerisch: Polizisten) blindwütig eine Strafzettel-Orgie eingeleitet, die schnell mal 500.-EUR für ein harmloses Ballspiel im Wald kosten kann…
Der islamistisch infiltrierte Westen ist verloren – Der „Osten“: Nachsommer des Abendlandes (2. Teil) – UNSER MITTELEUROPA |
Eines Volkes Mentalität resultiert aus dem Umgang mit Herrschaft
Für Österreich gilt:
„War net Wien, wenn ned durt, wo ka Gfrett (Österreichisch: Ärger) is, ans wurdt. Denn das Gfrett ohne Grund gibt uns Kern, hält uns gesund.“ (Weinheber)
Für Ungarn:
„Jedes Wunder dauert drei Tage.“ (ungar. Sprichwort)
Dann geht das Leben weiter. Und: Was ist eine Pandemie gegen den Einmarsch der Roten Armee 1956?
Die Grundmentalität eines Volkes erkennt man den Nationalfeiertagen:
In Ungarn gedenkt man (am 15. März) der niedergeschlagenen 1849er-, und (am 23. Oktober) der in Blut ertränkten 56er-Revolution. – Danach ging das Leben weiter. Im Wissen darüber, dass die Geschichte irgendwann ihr gerechtes Urteil sprechen möge.
„Vor 100 Jahren haben manche richtig gesagt: Wir werden bei der Bestattung derjenigen dabei sein, die uns zu Grabe tragen wollten. Heute gibt es keine Tschechoslowakei, kein Jugoslawien und keine Sowjetunion, kein britisches, kein französisches Reich mehr. Und was von ihnen übriggeblieben ist, dreht sich jetzt in der multikulturellen Umklammerung ihrer rachsüchtigen Kolonien.“ (Orban)
Österreich hat nur einen Feiertag: Dieser gedenkt der Vergabe des Staatsvertrages-1955. Dieser wurde freilich nicht aus eigener Opferbereitschaft und Todes-Courage heraus erkämpft. Sondern er wurde der kleinen Alpenrepublik gönnerhaft von den Signaturmächten geschenkt, weil diese einen neutralen Pufferstaat zwischen den beiden weltpolitischen Blöcken, dem Warschauer-Pakt und dem „freien“ Westen, installierten.
Seit 1918 hat sich die offizielle österreichische Staatsräson nie wirklich modernisiert: Sie atmet immer noch den ewigen Todeskampf auf dem Sterbebett der Metternich-Untertanen-Mentalität…
Insider-Tipp für deutsche Exil-willige
„Herr Wichert kam im Sommer in einer Nacht- und Nebelaktion nach Ungarn. Der Hund auf dem Beifahrersitz. Das Auto vollgestopft mit Kram und Akten und Computern… Das war kurz vor dem Lockdown in Tschechien.
Die Wicherts sind abgehauen. Für immer. Im Süden Ungarns haben sie ein Haus gekauft. Jetzt wird renoviert. Der Immobilienmarkt in der Gegend ist in Bewegung. Die Nachfrage steigt.
„´Corona war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte´, sagt Frau Wichert. ´Wir haben uns in Deutschland nicht mehr zu Hause gefühlt, deshalb sind wir weg.´ Masken, Vorschriften, übergriffiger Staat, keine Perspektive. Die Entwicklung machte Angst. ´Auch wenn Sie mich als hysterisch bezeichnen wollen,´ sagt Frau Wichert, ´es hat mich an die Spätphase der DDR erinnert. Ich will das nicht mehr.´“ (Flucht nach Ungarn, rückwärts sozusagen.“ (reitschuster.de)