Letzte Woche aß ich mit einem alten Freund zu Mittag. Ich hatte ihn seit der Schulzeit in den 1960ern nicht mehr gesehen. Er erzählte mir die folgende Geschichte.
"Es ist beeindruckend. Ich habe hier mein ganzes Leben verbracht. Aber ich bin etwas anders geworden, schätze ich. Meine Brüder sind Doktoren und Rechtsanwälte. Ich tat ihnen einen Gefallen, indem ich das schwarze Schaf der Familie war. Deshalb mussten sie es nicht sein."
"Ich lebe in einem reichen Stadtteil. Aber ich arbeite nicht viel. Derzeit kann ich überhaupt nicht arbeiten, da ich einen Motorradunfall hatte. Und ich denke, die Leute fragen sich, wieso ich es mir leisten kann, hier zu leben. Nun, die Antwort ist einfach. Mein Vater war Augenarzt, und er kaufte das Haus hier 1941 und vererbte es seinen Kindern, als er starb."
"Nun, irgendwie kam in der Nachbarschaft das Gerücht auf, dass ich ein Drogendealer sei. Die Polizei beobachtete mich. Da parkte ein alter Van vor meinem Grundstück. Sie dachten, der sei für den Transport von Drogen. Und dann hatte ich ein paar Mexikaner, die mir mit dem Garten halfen. Die Polizei dachte, dass die im Drogenhandel mithelfen würden. Ich weiß nicht, wie das alles passieren konnte, weil ich hier nun seit mehr als 60 Jahren wohne...und jeder hätte mich einfach fragen können, wie die Sache ist."
"Aber eine Nacht lag ich im Bett, und diese Jungs im Kampfanzug traten die Tür ein und richteten Waffen auf mich und meine Frau. Es war eine Art Sondereinsatzkommando. Und dann kam mein Sohn nach Hause. Sie fragten ihn, was er tut. Er sagte, dass er hier wohnen würde. Deshalb nahmen sie auch ihn fest."
"Natürlich war unsere Tür noch nicht einmal abgeschlossen. Sie hätten einfach nur die Klinke runterdrücken müssen. Aber ich denke, das wäre nicht so aufregend gewesen..."
"Sie ließen mich nach einigen Stunden aus dem Gefängnis...aber nur, nachdem ich unterschrieben hatte, dass ich die Polizei nicht verklagen würde wegen der Festnahme etc. Wenn ich nicht unterschreiben würde, dann sagten sie, dass die Festnahme meines Sohnes in den Papieren vermerkt würde..."
Wie passieren solche Dinge? Wie können die Polizei und die Drogenfahndung so einen Fehler machen?
Nun, im Drogenhandel geht es um viel Geld...und nicht nur für die Leute, die die Drogen verkaufen. Die Drogendealer verdienen daran. Aber auch die Bekämpfer der Drogen verdienen Geld - sie werden nämlich für ihren Kampf gegen die Drogen bezahlt. Kurz gesagt: Der illegale Drogenhandel ist in den Händen von Zombies.
Die Dealer verdienen Geld, da die Drogenbekämpfer das Angebot begrenzen, was die Preise und damit die Gewinnmargen hoch hält. Die Drogenbekämpfer verdienen Geld, weil sie an der Front im Krieg gegen die Drogen stehen! Sie ziehen Uniformen an und tun so, als ob sie gegen ernsthaftes Verbrechen vorgehen. Sie bekommen Jobs, Helikopter, Autos, Pistolen, ausgefeilte Technik...und viel mehr.
Und dann, wenn sie wirklich einen Drogendealer erwischen, dann kommen die Juristen ins Spiel...und die Staatsanwälte...und die Gefängnisse. Raten Sie mal, was angeblich die größte Lobby-Organisation im Staat Kalifornien ist? Gefängniswärter! Dieser Bereich ist immens profitabel. Jeder will ein Stück davon abhaben.
Der Krieg gegen die Drogen mag eine kolossale Geldverschwendung sein, mit verschwendeten Millionen von Dollar und Tausenden Leuten, welche ohne guten Grund ins Gefängnis geschickt werden. Aber weder die Drogendealer noch die Bekämpfer von ihnen wollen, dass es endet.
Bill Bonner