Er starb letztlich durch einen Schuss in den Kopf, den er selbst gesetzt hatte. Das ergab die am Samstag durchgeführte Obduktion. Ebenfalls tödlich waren aber auch zwei Treffer aus den Dienstwaffen der Polizisten.
Die Polizei hatte nach ihm gesucht, weil er mit dem Selbstmord gedroht hatte. Außerdem wurde er von der Justiz gesucht.
Nach verpasstem Hafttermin gesucht.
P. hätte diese Woche in Wiener Neustadt eine Haftstrafe antreten sollen. Es ging dabei um das eher geringe Ausmaß von zwei Monaten, verurteilt wurde er wegen eines Betrugsdelikts.
Der Mann wollte die Strafe aber unter keinen Umständen antreten. Vielmehr hat er Selbstmordabsichten geäußert. Seine Ehefrau, mit der P. ein Kind hatte, informierte deshalb die Polizei. Als diese im Haus der Familie eintraf, war P. nicht mehr da. Aus seinem Tresor fehlte eine seiner beiden Waffen vom Typ Glock 19. Der Mann besaß die Pistolen legal. Wegen der Selbstmorddrohung und dem Verschwinden des Mannes wurde Verstärkung angefordert.
Eskalation im Waldgebiet
Zehn Polizisten suchten darauf nach dem 34-Jährigen. In einem Waldgebiet bei Hirtenberg kam es dann gegen 15.15 Uhr zu der verhängnisvollen Begegnung: Zwei Beamte trafen auf den Gesuchten, sie wollten ihn überprüfen. Aus den Funkprotokollen geht hervor, dass er zuerst einen falschen Namen genannt und dann das Feuer eröffnet hat, sagt die Polizei am Samstag. Die Beamten erwidern die Schüsse.
Geschossen wurde aus nächster Nähe, nach Angaben der Ermittler aus der "Gesprächsdistanz" von zwei bis vier Metern. Die Polizisten seien "mehrfach" in Brust und Bauch getroffen worden, so die Ermittler.
Funkgerät als Lebensretter
Dem Beamten, der heute 39 Jahre alt wurde, hatte vermutlich das Funkgerät das Leben gerettet. Der zweifache Familienvater hatte in der linken Brusttasche getragen. Es wurde von einem Projektil durchbohrt.
Auch das Funkgerät des 26-jährigen Kollegen, um dessen Leben die Ärzte bis heute vergeblich kämpften, wurde beschädigt. Beim Eintreffen der Kollegen in dem Waldstück haben die schwerst verletzten Beamten daher durch Signalschüsse auf sich aufmerksam gemacht. Der 34-Jährige war zu diesem Zeitpunkt bereits tot.
Thomas P. nicht als Gewalttäter bekannt
Der überlebende Beamte konnte zum Hergang der Schießerei noch nicht befragt werden.
"Wir vermuten, dass die Kollegen überrascht wurden", sagte Landespolizeikommandant Arthur Reis zur Situation am Tatort einen Tag nach der Schießerei. Thomas P. sei nicht als Gewalttäter bekanntgewesen, sagte der niederösterreichische Sicherheitsdirektor Franz Prucher.
Es habe deshalb auch keinen Grund gegeben, dem Mann - Vater eines Kindes - die Waffenbesitzkarte abzunehmen. Der 34-Jährige sei zuletzt arbeitslos gewesen. Die Aufforderung zum Haftantritt hatte er im Jänner erhalten.
(APA/red.)
Zwei Polizisten wurden am Freitagnachmittag in Hirtenberg im Bezirk Baden beim Schusswechsel mit einem von der Justiz gesuchten Mann schwerst verletzt worden. Der 34-jährige Mann wurde dabei getötet. Er war wegen eines versäumten Haftantritts zur Fahndung ausgeschrieben. Ob er Selbstmord beging oder durch Projektile aus einer Polizeiwaffe starb, ist noch nicht bekannt....... (Anm. Auch hier wird wieder Selbstmord in Betracht gezogen obwohl viele Projektile aus den Waffen der beiden Beamten den Getöteten trafen!)
Der 34-Jährige hätte am 1. Februar in Wiener Neustadt eine Haftstrafe antreten sollen. Er hatte diesen Termin ignoriert und gegenüber Angehörigen Selbstmordabsichten geäußert. Deshalb wurden mehrere Orte überprüft, an denen er sich aufhalten könnte. Der Gesuchte galt offenbar nicht als gefährlich, auch hätte er angeblich nur eine geringe Haftstrafe abzusitzen gehabt.
Freitag zwischen 15.15 und 15.30 Uhr kam es dannn aber zu einem zufälligen Zusammentreffen des Gesuchten mit zwei Polibüttel, und zwar zwischen Hirtenberg und Enzesfeld.
Geschossen wurde in einem Wald im Bereich einer Lichtung, an der drei Wege zusammentreffen - die genauen Umstände sind noch unklar. Fest steht, dass die beiden Beamten von mehreren Projektilen in Brust und Bauch getroffen und in kritischem Zustand von den ÖAMTC-Rettungshubschraubern Christophorus 3 und 9 in Spitäler in Wien und Wiener Neustadt geflogen wurden.
"Jede Menge Patronenhülsen"
Am Ort des Schusswechsels seien "jede Menge Patronenhülsen" sichergestellt worden, sagt ein Polizeisprecher. Von beiden Seiten seien mehrere Schüsse abgegeben worden. Die Leiche des 34-Jährigen wird obduziert.
Am Abend waren Kriminalisten noch mit der Tatortarbeit beschäftigt. Die Spurensicherung wird möglicherweise die ganze Nacht über andauern. Der Waffengebrauch durch die niederösterreichischen Polizisten wird durch Beamte des Landeskriminalamts Burgenland untersucht.
Der getötete 34-Jährige stammte aus Enzesfeld, der Nachbargemeinde von Hirtenberg. Die beiden schwer verletzten Polizisten - geboren 1985 und 1972 - versehen ihren Dienst in der Polizeiinspektion Bad Vöslau im Bezirk Baden.